Wir haben seit ca 10 Jahren kein Auto mehr und sind seitdem treue Cambiokunden. Wir hatten davor das Auto selten genutzt und in Suelz eine Station relativ nahe vor der Haustüre, da war die Umstellung nicht sehr groß. Getränke wurden ab da immer geliefert und die detaillierte Abrechnungen machten einen Kostenvergleich zu einem eigenem Auto immer sehr einfach – und vor allem die Kosten einer Fahrt transparent. Was ansonsten immer im allgemeinen Budget verschwindet wurde nun einfach deutlicher. Da wird ggfs auch klar, dass eine Fahrt zum z.B. Weit entfernten Discounter oder Grosssupermarkt doch mehr kostet als man einspart – und das soziale Gewissen wird beim Einkauf dann auch entlastet 😉
Als wir dann auf die Rechte Rheinseite zogen, wurde es doch erst mal aufwändiger. Die nächste Cambiostation war in Mülheim, zwar immer noch gut erreichbar mit dem ÖPNV, aber doch aufwändiger und eine größere Hemmschwelle. Der Rollerkauf war dann eine super Ergänzung für spontane Fahrten, ein Auto vermissten wir immer weniger, vor allem als dann doch noch eine Cambiostation in Dellbrück eröffnet wurde. Es war dann auch spannend zu sehen, wie diverse andere Akteure versuch(t)en, sich im Markt zu platzieren, wir sind auch bei allen anderen Carsharinganbietern registriert, haben diese aber noch nicht genutzt. Flinkster ist durch die Stationsbindung uninteressant in cgn, aber eine Option in anderen Städten. Bei Car2go und Drivenow sind wir natürlich auch, aber irgendwie zündet Car2go nicht – liegt glaube ich an den Smarts. Drivenow würde ich gerne öfters nutzen, ich mag Minis, das größte Problem ist aber auch hier die Beschränkung des Geschäftsgebiets – geht nur bis Holweide und bis zu unserem Arbeitgeber, so dass die Kernvorteile – Wagen anmieten und abstellen wo man mag – sich bei uns nicht anbieten 🙁 würden wir in der Innenstadt wohnen, wäre das sicher anders, freunde nutzen hier Drivenow intensiv als Taxialternative. So bleibt uns persönlich nur die vage Hoffnung, dass das Geschäftsgebiet doch noch bis Dellbrück ausgeweitet wird, wenn sich Carsharinganbietern weiter durchsetzt. Bis vor kurzem hatte ich hier nicht zuviel Hoffnung, Car2go hatte Anfang des Jahres sogar noch das Geschaeftsgebiet reduziert, aber inzwischen sehe ich das mit mehr Hoffnung. So habe ich zu Ostern – beim Besuch der Eltern – gelesen, dass Carsharing inzwischen auch in mehreren kleineren (20- 30 000 Einwohner) Orten angeboten wird, hätte ich ehrlicherweise auf dem Land nicht erwartet! gestern beim Einkaufen sah ich dann den Flyer über die Kooperation von Rewe mit Drivenow – wer mit einem Drivenow Auto zum Einkaufen fährt, bekommt 5% Rabatt. Das ist fuer mich gar nicht der entscheidende Faktor und eigentlich auch in meinen Augen der falsche Anreiz, da es Personen ohne Auto verleitet, doch mit dem Auto statt zu Fuß oder mit dem Rad einzukaufen. Es ist eher die Kooperation zweier großer Konzerne (BMW und Metro), die für mich zeigt, dass der Tipping Point fuer Carsharing doch nahe sein muss, wenn man in eine derartige Werbekampagne investiert – fuer die 10 000 Cambionutzer in Köln würde das so
sicher nicht gemacht – und vielleicht heißt das dann auch, dass wir ein Drivenow Auto mal vor unserer Haustüre abstellen können. Trotzdem will ich weiter Cambio als Unternehmen unterstützen, das Modell ist mir trotz inflexiblerem Nutzungsmodell einfach sympathischer 🙂 und wird auch weiterhin das bevorzugte Carsharingunternehmen sein…