Schwierig – Heimat. Nicht nur weil der Begriff partiell negativ geprägt ist (Blut/Bodenrethorik), sondern auch, da meine Kindheit und mehrere Umzüge das alles etwas schwieriger zu definieren machen.
Als reine Aufzählung reduziert sich das auf einen Geburtsort am Bodensee und 5 Jahre dort, dann 5 Jahre in Soest, 9 im Hohenlohischen, 5 Jahre in Konstanz und 3 in Stuttgart für die Studiengänge und jetzt gut 12 Jahre Köln.
Aber was davon ist Heimat – und was “Zuhause”? Wo ist der Unterschied?
Zuhause ist einfach – Köln. Hier ist die Frau :-), Kater und Haus. Gerade das Haus hat doch viel zur Verwurzelung beigetragen, auch wenn es klein und krumm ist :-), ein bisschen auch die Dauerkarte für den FC. Aber Heimat?
Heimatliche Gefühle habe ich noch am ehesten in Süddeutschland. Hier wohnen die Eltern seit 30 Jahren, hier bin ich groß geworden, hier kenne ich mich aus, hier ist alles vertraut – auch weil sich wenig ändert. Ich glaube aber, dass der Bezug und das Gefühl von Heimat verblassen wird, wenn meine Eltern sterben – dann fehlt auch das Elternhaus als “alter” Heimat- und Ankerpunkt.
Da wird sich (derzeit) dann Köln in den Vordergrund schieben – wie auch schon im Alltag. Wenn ich nach (Dienst-)reisen nach Köln komme, wenn wir über die Mülheimer Brücke fahren (wenn im Stadium die Hymne gespielt wird :-)), wenn wir in der Stadt unterwegs sind, merke ich heimatliche Gefühle.
Aber trotzdem werde ich wohl gefühlt immer ein Imi bleiben und mir manche Sachen meiner neuen Heimat immer fremd sein: Kölsch, Karneval, Düsseldorfallergien um nur einige zu nennen. Und ich werde wohl immer eine zweite Heimat im Herzen haben: die mit Weinbergen, Spätzle mit Linsen, gerollten Maultaschen und dem gruseligen Dialekt!
Immerhin gibt es in Holweide, nicht weit von uns, ein hohenlohisches Restaurant – so kann ich beide Heimatgefühle an einem Ort pflegen 😉
Der Blogeintrag ist Teil der Blogparade von Katha zum Thema “Was ist Eure Heimat?” – schaut auch mal die anderen Beiträge an!