Eigentlich wollte ich ja über das Ende der de:bug bloggen *sniff*. Kommt aber noch. Eigentlich wollte ich bei Genussgiers Blogparade mein (Lieblings-?)Gericht einreichen. Muss warten.
Warum? Keine Zeit! Die Woche war so vollgepackt, dass ich – neben den Zahnarztterminen, über die ich lieber den Mantel des Schweigens decke – es nicht schaffe (sic!, Schwabencontent, der wird mit dem Lieblingsgericht noch fortgeführt), neben all den Ereignissen der Woche auch noch die anderen Sachen zu bloggen….
Darkside. imipressionen hat da schon Ihre Kurzversion geblogged – ich hab da ein ähnliches Fazit. Wir haben ein Konzert von Nicolas Jaar im Rahmen des “8 Brücken” Festivals letztes Jahr in der Philharmonie besucht und das fand ich super. Die Location passte, man konnte im Sitzen der Komplexität der Musik gut folgen, das war ein stimmiges Konzert. Als wir dann gefragt wurden, ob wir zu dem neuen Projekt von Jaar – Darkside – mitgehen wollten, habe ich daher nicht gezögert, sondern gleich zugestimmt; auch da das Darkside Album in den Top 5 der De:bug Jahrescharts zu finden war. Im Gloria angekommen war das Setting per se durchaus stimmig, das Bühnenbild minimalistisch aber “sophisticated” mit dem Spiegel, am Anfang auch sehr dark (ich vermute pun intendet).
Leider haben mich da zwei Sachen zunehmend gestört, die auch beide zusammenhängen: – eben das Setting im Gloria und der 80iger Dire Straits/Pink Floyd Sound. In der Philharmonie hätte der Sound sicher funktioniert und ich hätte da auch konzentrierter zugehört, aber das Publikum hatte eine andere Erwartungshaltung. Sobald auch nur ein gerader Beat unter den Sound geschoben wurde, gab es kein Halten mehr und es wurde getanzt, als wären gerade 130 bpm am Start. Ekstatische Moves, “wave your hand in the air”, das volle Programm. Gut, man kann auch sicher auf James Blake Jumpstyle tanzen und die Crowd hätte das auch hinbekommen, aber das passte einfach nicht. Schade, ich mag die Platte wirklich gerne an einem ruhigen Wochenende….
Am Samstag dann die Blogst. Ich hatte schlauerweise vor der Anmeldung auf Twitter nachgefragt, ob man auch mit unseren unhippen “Wald-und-Wiesenblogs” teilnehmen kann – war kein Problem. Ich hätte schlauerweise mal nachgefragt, ob es eine Männerquote gibt 🙂
Gab es in der Tat – unter anderem durch mich. Wir waren zu dritt. Bei ca. 60 Teilnehmern – oder besser Teilnehmerinnen. Als ich den Raum betrat, war ich erst mal leicht unter Schock – nicht wegen der netten Mitbloggerinnen, sondern da ich keinen anderen Mann entdecken konnte. Als dann noch die anderen beiden auftauchten, entspannte das die Lage etwas. Bei der Vorstellungsrunde habe ich spontan als einen meiner Hashtags #outnumbered genommen – merkte aber auch, dass hier schon die Grenze zu meiner “normalen Filterbubble” erreicht war (und ja, das Album ist von 2004). imipressionen und auch silvernerd nutzen in Ihrem Beitrag den Begriff und das war auch mein Eindruck – und das spannende an der Blogst – es gibt ein Leben ausserhalb meiner Internet-Filterbubble, das ich so nicht wahrnehme. Ich tummle mich primär in den Netpolitik/IT/Nerd/Musikecken des Netzes (und offline) und auch wenn ich bewusst versuche, das Blickfeld offen zu halten, gibt es doch wohl einige blinde Flecken. Ich kann mich nur wiederholen, ich fand es super, das zu sehen. Normalerweise kenne ich die “andere Seite”, Konferenzen/Veranstaltungen, berufliches Umfeld, bei denen Männer in der grossen Überzahl sind – und auch wenn mir auf der Sigint und dem C3 (trotz der gerade dort echt überflüssigen Creepercards) nur offene Leute begegnet sind, kann ich glaube ich jetzt besser einschätzen wie es ist, wenn man deart in der Unterzahl ist ;-). Ich fand es auch spannend zu sehen (siehe auch WP absichern Slot), wie unterschiedlich die Wahrnehmung des Internets und seiner Services ist – ich bin da dann doch eher auf der Infrastruktur +1 Ebene unterwegs, die meisten Teilnehmer sehen das – so meine Wahrnehmung – einfach als Services, die man nutzt. Ganz guter Reality Check.
Ich war bei der (zurecht) weithin gelobten Sketchnote Session von Frau Hölle – auch wenn ich dort von imipressionen für mein Bild derbe gedisst wurde.
MEiSTERWERK “@princess_cgn: @davednb hat ein Bild von mir gemalt. Werden wohl getrennt nach Hause gehen #blogstbc14 pic.twitter.com/1IzFrHAGkU”
— davednb (@davednb) 15. März 2014
Anschließend habe ich das erste mal nach gefühlten 20 Jahren mal wieder was gebastelt und hier die erste aktive Diskriminierung gegen mich festgestellt. Die Mädels haben mir offensichtlich so wenig zugetraut, dass ich als EINZIGER die Kinderschere bekommen hatte. #Aufschrei.
Essenspause! Das war durchaus lecker, aber leider auch mit ein kleiner Kritikpunkt: Mal im Ernst – nur EIN Schokokuchen für 90 Teilnehmer? Da war Selbstbeherrschung angesagt, auch wenn es sonst genug zu futtern gab 🙂
Nach der Pause ging es dann zum WordPress-absichern. Ja, ich bin bei Tumblr, aber wir planen einen Umzug auf wp und ich bin da auch beruflich interessiert. Weniger das Thema selbst als die Kommunikation und die Art der Wissensweitergabe, Awarness zu erzeugen in zielgruppengerechter Sprache. Wie oben schon angedeutet, bewege ich mich da einfach in einer Filterbubble und setze ggfs zu viel Grundwissen voraus, ich hätte weder brute force erklärt noch einiges anderes. War ganz gut, um da nochmal seine Kommunikationsstrategie zu überdenken und an die verschiedenen Empfänger anzupassen – das hat die Daniela wirklich gut gemacht!
Dann iPhone Fotografie – und der nächste Riss in der Filterbubble Matrix 🙂 Da hörte ich dann “lieber eine Woche keinen Blogeintrag statt ein schlechtes Foto” oder “kein Instagram Bld auf dem Blog”. Damn, da verstosse ich regelmässig gegen beides, aber ich glaube dass hier auch die Themenauswahl des Blogs relevant ist. Mein Fokus ist einfach nicht das Visuelle. Kann aber durchaus verstehen, gerade wenn man auch Pinterest beschickt, dass das für die meisten anwesenden Blogs wirklich relevant ist.
Zum Abschluss dann die Session, die mein Nerd/Geek Herz angesprochen hat – die Stadtbibliothek und Ihre coolen Gadgets. EIne Brainstorming-Session, wie man da noch mehr Aufmerksamkeit/Use cases generieren kann – und ich kann mir vorstellen, dasss das gerade für eine städtische Institution nicht so einfach ist. Die haben echt coole Gadgets und Aktionen da, von 3d Drucker/Scanner bis hin zu GPS devices und vieles mehr. Ich werde definitiv das Blog der Bib in den Rss Reader werfen und habe auch bei Twitter schon auf follow geklickt – und das solltet Ihr auch machen! Und wenn Ihr coole Ideen für Aktionen da habt, sind die glaube ich auch durchaus offen, was mit Euch zu machen, also seid kreativ!
Danach ging es auf die MS Rheinenergie zu John Niven – das war nach der Absage von Arundhati Roy mein Highlight der litcologne-Planung. Die Bücher von John Niven (Coma, Kill your Friends, Gott bewahre) mag ich wirklich gerne, ist allerdings keine leichte Kost und durchaus spezieller Humor. Wir waren vor ein paar Jahren schon mal bei einer Lesung, der schottische Akzent ist doch sehr ausgerprägt und nach dem langem Tag war es nicht so einfach, John zu folgen. Als deutschsprachiger Support waren Bela B. und Nagel dabei und das war auch so ein bisschen der einzige Haken bei der Sache – der Bela B. Fanclub, der sich eher nicht für John und seine Lesung interessierte, sondern nur da war, um Bela mal aus der Nähe zu sehen. War trotzdem eine prima Lesung, freue mich schon auf das neue Buch von ihm (ist das nächste auf der Leseliste für mich).
Jetzt gehts zu Bjarne Mädel und Gavin Extence im Klaus-von-Bismark Saal.