Mein Brief an Jay-Jay

Mein Brief an Jay-Jay

Hallo Jay-Jay,

du wirst dich wahrscheinlich nicht an mich erinnern, aber wir haben uns am tkschland gesehen – ich habe mich im Brauhaus kurz mit deinem Papsi unterhalten, ich hatte ein Star Wars T-Shirt an.

Nach dem tkschland dachte ich mir, dass es doch auch mal für mich endlich an der Zeit wäre, Dir einen Brief zu schreiben – auch wenn das folgende deinem Papsi sehr wehtun wird, denn: mein Herz schlägt für den glorreichen effzeh Köln.

Das war aber nicht immer der Fall –  das ergab sich so:

Mein Papsi hat – als ich in deinem Alter war – ein ähnliches Projekt gestartet. Natürlich nicht so toll wie Eures, aber er wollte, dass ich möglichst viele Sportarten kennenlerne, bevor ich mir eine im Verein aussuche. So waren wir (damals lebten wir noch in Soest) beim Handball, beim Basketball, später auch bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Stuttgart. Beim Fußball waren wir auch – in Dortmund. Hat bei mir aber nix genützt, Dortmund fand ich doof, nachdem die mal 11:0 verloren hatten. Ja, ich war ein Erfolgsfan in meiner Jugend.

Dann sind wir in die Nähe von Stuttgart gezogen. Dort gab es dann zwei Entscheidungen. Ich wollte zwar in einen Fußballverein, mein Papsi meinte aber, dass das ein zu harter Sport wäre mit zu vielen Verletzungen (beim hasscup gab es ja auch einen Verletzten :-)) und ich sollte doch Handball spielen. Dass man sich bei Handball deutlich öfters  verletzt als beim Fußball war ihm wohl nicht so klar. In den folgenden Jahren war ich daher öfters mal beim Arzt/in der Notaufnahme, um einen gebrochenen Finger zu schienen,  aber ich schweife ab 🙂

Es geht ja um den Lieblingsverein. Der war damals der VFB Stuttgart. Für eine lange Zeit. Damals spielten da die Förster-Brüder, dann gab es eine Phase mit Guido Buchwald und Jürgen Klinsmann (der ja auch mal Trainer der Nationalmannschaft war). Das war eine Superzeit für Stuttgart, die waren auch mal Meister, aber ich war nie ein glühender Fan – ich war zwar hin und wieder im Stadion, aber das war es auch schon. Ich habe die Spiele im Fernsehen gesehen und davor in der Radiokonferenz für den VFB die Daumen gedrückt, das war es aber auch schon. Wenn die verloren hatten, ging die Welt auch nicht unter, mein ‘Hauptsport” war ja Handball.

Dann fing ich an zu studieren und Fußball wurde noch weniger wichtig. Ich war – wie die meisten Studenten dort – für Freiburg (und aus alter Tradition wollte ich nicht, dass Stuttgart verliert), aber mitgefiebert habe ich nicht. War eher so ein “prima, die haben gewonnen” und das war es auch schon. Oder öfters ein “Mist, die haben verloren, egal”.

Dann sind wir nach Köln gezogen, vor über 14 Jahren. Fußball war da gar nicht mehr auf dem Radar. Der FC Köln noch viel weniger. Das ging auch eine lange Zeit so, die sind mal ab- und dann wieder aufgestiegen, habe ich nur am Rand mitbekommen. Dann fragte mich ein Freund, ob ich nicht Lust hätte, mal zum Spiel mitzukommen (ich glaube ja, dem war langweilig, so alleine im Stadion). Da war es saukalt, der FC spielte mal wieder nicht so doll und ich war immer noch kein Fan. Als derselbe Freund dann die imipressionen (die hat Dir auch einen Brief geschrieben als princess_cgn) und mir eine Stadionführung mitmachte, wuchs die Begeisterung bei Ihr. Bei mir nur langsam – ganz ehrlich. Als der FC dann abstieg, war ich nicht so am Boden zerstört wie viele andere, dazu spielten die alle viel zu schlecht und was noch viel schlimmer war: man konnte sehen, dass da keiner Lust hatte, dass es keine Mannschaft war, keine Kumpels, die sich auf dem Platz helfen. Dazu war der Verein noch pleite, die hatten kein Geld mehr. Aber das war für mich komischerweise auch der Punkt, wo ich anfing, dem Verein die Daumen zu drücken. Wir hatten Glück, bekamen Dauerkarten, waren regelmäßig im Stadion, fieberten mit, wenn es ein spannendes Spiel war, jubelten bei Toren, schimpften bei Gegentoren. Man sah einfach, dass die Mannschaft wieder füreinander spielte, dass da ein Teamgeist war.

Irgendwann stellte ich dann fest, dass der FC wirklich “mein” Verein ist – aber das war nicht ein Moment, ein einschneidendes Erlebnis, ein entscheidendes Spiel – eher eine langsame Entwicklung, die mit der Zeit immer klarer wurde. Ich stand dann mit all den anderen Fans auf dem Rasen, als der FC letztes Jahr den Aufstieg schaffte, ich feierte mit allen anderen den Aufstieg. Wedele mit meinem Schal (ja, ich habe einen Schal! Und ein T-Shirt. Und ein Trikot – aber das zählt nicht so richtig, das habe ich gewonnen) bei der Hymne, fiebere mit, wenn es kurz vor Ende unentschieden steht – oder auch, wenn der FC führt – weil ich immer Angst habe, dass die sich ein Tor fangen.

Von daher, auch wenn Papsi das gegebenfalls nicht gerne hört: Lass Dir Zeit, schau Dir viele Spiele an und hab dabei eine schöne Zeit mit ihm. Bei mir hat das fast 30 Jahre gedauert, bis ich meinen Verein gefunden habe! Ach ja – aber erzähl das nicht weiter – ich habe heimlich immer noch Sympathien für andere Vereine, auch wenn es nicht “mein” Verein ist. Das sind inzwischen ganz schön viele geworden, noch immer Freiburg und Stuttgart (will bei beiden nicht, dass die absteigen), aber auch St. Pauli und Union Berlin, Fortuna Köln und Sonnenhof Großaspach. Das ist nämlich der Lieblingsverein meines Patenkinds, der ist ungefähr so alt wie Du und mit dem war ich dieses Jahr auf einem Spiel – und danach ist er Großaspach-Fan geworden 🙂 So ganz ohne rumreisen. Was für ihn ganz praktisch ist, denn er wohnt in der Nähe und kann schnell mal zu einem Spiel -und für die anderen Fans auch, denn da gibt es gar nicht so viele. Die Ultras da waren gerade mal 20 Personen 😉 und er stand dann am Schluss direkt bei Ihnen. Natürlich will ich ja dann jetzt auch nicht, dass die verlieren, damit er sich freuen kann!

Was ich aber eigentlich sagen will (und dafür hab ich ganz schön viele Worte gebraucht!): Du wirst irgendwann einen Verein finden, den Du tollfindest. Oder zwei. Oder sogar noch mehr. Vielleicht hintereinander. Vielleicht gleichzeitig. Vielleicht merkst Du das auch – so wie ich – am Anfang gar nicht, sondern der Verein wird Dir einfach immer wieder etwas wichtiger. Ausserdem – das sagt meine Frau immer und auf die höre ich (fast) die ganze Zeit (die ist bei uns der Boss ;-)): Du suchst dir nicht Deinen Verein aus, der Verein sucht dich. Das hat Sie zwar aus einem Buch geklaut (nicht verraten, dass ich das weiss!), stimmt aber trotzdem ein bisschen.

Ich wünsche Dir noch ganz viel Spaß auf deiner Rebellentour! Es klingt ja wirklich so, dass Ihr da tolle Sachen erlebt (Papsi mit dem Schild in Frankreich ;-)) und ich hoffe, dass ihr noch viele gemeinsame Spiele seht! Ihr habt schon so viele Stadien gesehen, da bin ich richtig neidisch, ich war bisher nur in Stuttgart, Köln, Dortmund, Großaspach und Paris.

Ich hoffe auch, dass deine Schwester sich qualifiziert und auch öfters auf eure Touren mitkommen darf 🙂 Das mit dem Grottenkick ansehen als Bedingung ist einfach, geht nur zu einem F95 Spiel (mal schauen, ob Dein Papsi den Satz löscht :P). Oder zu einem des effzeh – so toll waren die im letzten Jahr auch nicht. War aber egal, denn das ist ja mein Verein, da fiebert man trotzdem mit.

Also, bis zum nächsten Hasscup, hoffentlich kannst Du da wieder mitmachen, dann sehen wir uns da!

Warum schreibe ich einen öffentlichen Brief? Wer ist Jay-Jay? Was ist der Hasscup und Tkschland? Falls Ihr Euch all das fragt, schaut mal hier vorbei, da ist beschrieben, warum ich diesen Brief schreibe. Wenn Ihr auch einen Brief schreiben wollt, nur zu! 

Summerjam 2015 – Tag 1 und 2

Summerjam 2015 - Tag 1 und 2

Auf die Schnelle mal ein Überblick über die Bands der ersten zwei Tage. Insgesamt einer der besseren Summerjams, das Wetter war natürlich super, auch wenn es “etwas” heiss war. Alle verkrochen sich im Schatten, das war für die Bands manchmal schwierig. Dafür war die Security diesmal extrem entspannt – durfte man früher nur einen Tetrapack Wasser pro Person mitnehmen, so war das diesmal kein Thema.

Antilopengang: hier kamen wir leider arbeitsbedingt weil zu spät, die wollte ich eigentlich unbedingt sehen. So haben wir nur ein paar Lieder gehört, der Sound war gut, die Menge ging überraschend gut mit für ein Reggae Festival 😉 Die haben erst etwas später kapiert, dass die Menge nicht vor die Bühne kam, weil es da kein Schatten gibt 🙂

Cali P und Jesse Royal – waren beide nicht herausragend, aber guter Start mit Roots, Jesse Royal war im direkten Vergleich besser.

Hoffmaestro war eine positive Überraschung, die kannte ich vorher nicht, das ist eine prima Mischung aus Reggae Ska und anderem. Werden wir zu Hause nachhören und auch der Nichte empfehlen 🙂

Pyrotechnik ist kein Verbrechen #summerjam #mononikitaman

Pyrotechnik ist kein Verbrechen #summerjam #mononikitaman

Mono&Nikitaman waren fest gesetzt und haben auch geliefert wie erwartet. Wir haben die schon öfters auf dem Summerjam gesehen, am Anfang noch mittags auf der grünen Bühne. Das Konzert hat Spaß gemacht und ich habe mich an den beiden auch noch noch nicht  “satt gehört” wie zB bei Gentleman. Die hatten auch mehr Pyro auf der Bühne als die tkultras beim tkschland 😉

Mo Fire #summerjam #mononikitaman

Mo Fire #summerjam #mononikitaman

Cro: funktionierte leider nur partiell. Das war bestenfalls “nett”. Am Anfang hatte ich ernsthafte Zweifel ob das live ist, da partiell der Text weitergerapt wurde, obwohl das Mikro unten war. Das hat sich dann zerschlagen, aber das Konzert zündete selten. Der Teil mit den Reggae Remixen war stark, der andere eher Pop, ggfs auch zu beliebig, es gab auch zu lange Pausen zwischen den Songs, so dass die Stimmung immer wieder zusammenfiel. Da hatte ich mir mehr erwartet, schade…

Tag 2

Von Rakede haben wir leider auch nur noch zwei Lieder gehört, weil ich uns aus dem Haus ausgesperrt hatte und noch Schlüssel organisieren musste, das kostete uns eine Stunde und das Konzert. Die will ich aber unbedingt nochmal live sehen, war eine super Mischung aus Reggae und Dubstep und haben auch das Publikum gut aktiviert und eingebunden.

Da ich uns ausgeschlossen hatte, haben wir das meiste von Rakede leider verpasst #damn #summerjam

Da ich uns ausgeschlossen hatte, haben wir das meiste von Rakede leider verpasst #damn #summerjam

Direkt danach kamen die Ohrbooten. Die  waren auch gut, haben super mit der Crowd interagiert und auch nach dem Konzert Kontakt mit den Fans gesucht, sehr sympathisch. Musikalisch auch ok, manchmal fehlte mir der Druck auf der Stimme. Sollten die auf der nächsten Tour in cgn vorbeikommen, wäre ich aber auf jeden Fall mit dabei.

Tarrus Riley: spielte viele Hits und füllte auch sehr schnell die rote Bühne. Ich fand das Saxophon partiell etwas zu nervig, Kenny G Style. Das Konzert war ok, die meisten fanden es besser als ich.

Stand High Patrol kannte ich vorab nicht, meine große positive Überaschung. Sehr relaxte Mischung aus Dub, Trip Hop und Reggae, Grooves über die grüne Bühne, total relaxter Sound, wird bei uns in Zukunft öfters laufen! Während ich das schreibe, spielen die gerade eine Mischung aus Beastie Boys, St. Germain und Mad Professor- super!

Groundation lief an mir vorbei, da habe ich mir eine Auszeit genommen und lag auf der Wiese vor der grünen Bühne. Klang so ganz gut, druckvolle Bläser, rollende Beats, hat mich aber nicht vor die Bühne gelockt. War dann doch zu warm die letzten Tage, brauche mal eine Pause 🙂

Zum Abschluss des Tages Nneka #summerjam

Zum Abschluss des Tages Nneka #summerjam

Nneka war das Samstagabend-Abschlusskonzert. Sie tat mir etwas leid, denn 80% waren bei Damian Marley, so dass die grüne Bühne nicht sehr voll war. Ich mag Nneka (bzw. Ihre Musik) wirklich sehr, allerdings verwechsele ich sie immer mit Ayo. Beides Frauen, die mit Gitarre auf der Bühne stehen, aber gestern habe ich die Unterscheidungsmerkmale festellen können. Ayo singt fröhliche Lieder, das ist etwas, was Nneka glaube ich nicht kann/will, die singt eher düstere und/oder politisch motivierte Lieder 🙂 Zudem hat Nneka die deutlich komplizierteren Rhythmen, da ist es schwierig, mitzuwippen oder zu tanzen… Ich empfand das als schönen Abschluss für den Samstag, auch wenn es wenig Publikum gab.

Pumpipumpe reloaded

Nachdem die Pumpipumpe Aufkleber zuerst in der Post verlorengingen, habe ich dann doch Aufkleber bekommen -vielen Dank nochmal dafür (und wer nicht weiss, was Pumpipumpe ist – siehe hier).
Jetzt hat Pumpipumpe einen Relaunch gemacht und es gibt ein Google Mashup – ich war extrem überascht, wieviel Nutzer es in Köln gibt! Auch wenn ich noch nie einen Aufkleber gesehen habe – gerade dafür ist die Karte extrem nützlich.
Schaut mal selbst.

Digital natives and digital divide

Digital natives and digital divide

Gerade gibt es zwei Ereignisse, die mich zum Nachdenken brachten.

Zum einen das Klassentreffen – so nett das auch war, so schwer war es für mich zu erklären, warum ich wie in sozialen Medien unterwegs bin. Wobei, es war jetzt weniger zu erklären warum oder was es bringt (das ist der “soziale” Teil) von social media, sondern wie man z.B. am besten bei Twitter einsteigt. Andererseits – ich glaube selbst wenn mir der Nutzen klar ist, so ist das ggfs nicht für alle der Fall 😉 Ich will nicht sagen dass ich mich als Exot fühlte, aber es dürfte nicht viele Mitschüler geben, die Twitter oder ähnliches intensiv nutzen. Das machte mir übrigens mal wieder bewusst, in welch einer Filterblase ich hier lebe, wie selbstverständlich all die social medias geworden sind und das auch das nicht selbstverständlich für Leute “meines Alters” ist. Meine Lieblingsfrage war übrigens: “warum hast du soviel Essensfotos auf deinem iPhone?” 😉

Ich glaube, das Thema beschäftigt mich dann doch mehr, als ich initial wahrhaben wollte. Nicht weil ich glaube, dass ich das besser mache als die twitterferne Mehrheit der Mitschüler, sondern warum das für mich so selbstverständlich geworden ist, während das für andere so ein unbekanntes Terrain ist. (Einschub: ich vermute daher kann die SPD/CDU auch so flockig die VDS durchdrücken – den meisten dürfte gar nicht bewusst sein, was das für sie bedeutet. Hint: es ist nicht mehr Sicherheit.)

Dann ist da noch das firmeninterne reverse Mentoring Prgram. Digital natives erklären gestandenen Senior Managern die schöne neue Internet-Welt. Problem nur: wir haben nicht genug digital natives und ich bin mir nicht sicher, ob auf der Mentee-Seite das Interesse/die Nachhaltigkeit der Massnahme auch wirklich vorhanden ist. Ich bin ja per Definition kein Digital native – auch wenn ich jetzt 22 Jahre im diesem Internet unterwegs bin – und damit mehr als die Hälfte meines Lebens. 6 Jahre bei Twitter…

Ich überlege trotzdem, ob ich mich als Mentor melde. Nicht nur, um das Wissen weiterzugeben und vielleicht auch das Interesse zu wecken, sondern auch um die Reflektion für mich selbst zu starten: warum nutze ich das wirklich, was bringt das. Was kann ich von den Mentees lernen – nicht nur in Bezug auf das Unternehmen, aber auch einfach als Spiegel der “Welt da draussen”, der Welt der Leute, die nicht morgens auf Twitter die Nightline nachlesen 😉

Auch: wie steige ich als Neuling ein? Das ist im Unternehmenskontext sicher einfacher als im privaten Umfeld. Hier gibt es genug interessante Unternehmensaccounts/Fachaccounts, denen man folgen kann. Es wird aber echt schwierig – und vor der Herausforderung stehe ich gerade – das im privatem Kontext zu machen, wenn wirklich NIEMAND im Freundeskreis auf Twitter unterwegs ist. Wie baut man da seine Timeline auf? Was interessiert einen den? Warum will man auf Twitter unterwegs sein?

Ich denke, das wird auch der Ansatz sein: Root cause analysis der Motivation, ausgewählte accounts auswählen für den Start; auch mit dem Fokus, dass die Timeline nicht zu sehr an der eigenen Filterblase ausgerichtet ist sondern eher an der des potentiellen Nutzers und dann einfach mal schauen, was sich ergibt. Der Ansatz sollte übrigens (generisch) auch bei beiden Zielgruppen klappen – mal sehen wie es funktioniert 😉

Wie würdet Ihr das angehen? Wie kann man Personen zu social media (ausserhalb Facebooks) hinführen? Gar nicht mal beschränkt auf Twitter, das ist ja nur eine Facette…

 Digital natives and digital divide 
Das lustige ist ja, daß das mit dem #tkschland zusammenfällt. Ich hab zuvor von den ca 80 Teilnehmern maximal 1-2 im “real life” getroffen, so ca. 30 Namen kannte ich von Twitter, davon folge ich ca. 15.  War ein super Wochenende (Blogeintrag folgt ggfs), welches ohne Social Media nie so stattgefunden hätte!

Falls du über das Klassentreffen bloggen willst, schenk ich dir die Überschrift “Mein krummes Haus, mein geliehenes Auto, mein dicker Kater”

Falls du über das Klassentreffen bloggen willst, schenk ich dir die Überschrift "Mein krummes Haus, mein geliehenes Auto, mein dicker Kater"

schrieb mir imipressionen via Threema, als mein Klassentreffen anfing – und das Angebot nehme ich doch dankend an!

Aber nun von Anfang an: gestern war mein 22. jähriges Klassentreffen- das letzte Mal war das 10jährige, das mit 20 hat nicht geklappt, nun also die 22 – passt ja als Kölner…

Ich hatte ehrlicherweise Bedenken, dass das in einem virtuellen Schwanzvergleich wie in der Sparkassenwerbung endet, daher auch die Überschrift. Unser Haus wäre wahrscheinlich nix für einen richtigen Schwaben, mein Protzauto (bekam ein Upgrade auf ein Audi Cabrio) nur geliehen und mein Pferd ist ein leicht mopsiger Kater 😉

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Die klassischen Statussymbole fehlen also, ejall. Zu Beginn stand eine Schulführung auf dem Plan, danach ein get together beim Mittagessen mit offenem Ende. 

Die Schulführung fand ich wirklich spannend, Die Schule wurde ziemlich modernisiert, da standen CNC Fräsen, moderne Abzüge, neue Einrichtungen, nur der Musikraum war nahezu unverändert und der Gymnastikraum muffig wie immer. Spannende zwei Stunden, die nur von einem längeren Rant des Rektors gegen die aktuelle Bildungspolitik getrübt wurde. Am Schluss mussten wir noch feststellen, dass die Inschrift auf unserem Abidenkmal weggeschlagen wurde 🙁  

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Danach ging es zum Mittagessen, dort formten sich am Tisch die ersten Grüppchen, nicht überraschend meist die alten Gruppen von vor 25 Jahren. Es gab zwar die Fragen nach dem “wo bist du jetzt”, “was machst du”, aber erstaunlich wenig der befürchteten Konversationen – bei imipressionen war das vor einigen Jahren deutlich anders. Nach dem Essen brachen die Gruppen auf und man/ich konnte mich mit einigen unterhalten. Dabei fand ich spannend, dass einige der Mitschüler, die ich damals komisch/zu cool fand heute mehr auf meiner Wellenlänge sind.

Ich stellte außerdem fest, wie sehr ich wirklich in einer digitalen Filterblase lebe – die Nutzung sozialer Medien, speziell von Twitter und Instagram war wenig verbreitet und stieß auch auf wenig Begeisterung bzw die meisten sahen den Nutzen nicht – und ich tat mich schwer, den deutlich zu machen/zu erklären. Wie auch die vielen Essensbilder auf dem Telefon 🙂

Nicht dass das schlimm wäre – soziale Medien sind ja keine Pflicht – aber das war schon interessant, einfach weil mir klar wurde, dass meine Art der Internetnutzung und all die Meme, die bei mir Alltag ist/sind, eben nicht bei allen so ist…. Dass ggfs meine Filterblase fester/dicker ist, als ich annahm, dass ich für andere wieder komisch erscheine – anders komisch als zur Schulzeit, aber definitiv anders/strange 🙂 

Ich habe mich die größte Zeit wirklich gut unterhalten, das hatte ich ehrlicherweise nicht unbedingt erwartet, am Schluss verabschiedeten sich die meisten mit der Absicht, sich in 3 Jahren zum 25. wiederzutreffen – ich wäre dabei! Dann reparieren wir auch unser Denkmal 😉

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Alles neu macht der Juni

Alles neu macht der Juni

eigentlich der Mai, ich weiß, aber zurückblickend war es dieses Jahr der Juni, in dem wirklich viel Neues passierte – wenn auch partiell ungewollt/ungeplant.
Vor allem der Umstieg auf meinen (neuen) rechner, einen Mac Mini. Die meisten Sachen waren zwar schon migriert, aber iTunes machte mir noch immer Kopfzerbrechen – das umzuziehen, inklusive allerdings Podcasts und den iDevicrs. Die Entscheidung wurde mir nun durch einen Bsod und daraus resultierenden nicht mehr bootenden Rechners abgenommen 🙁 mal sehen, ob ich wenigstens ein paar noch fehlende Daten mit Hirens Boot CD retten kann – die hat mir vor Jahren da schon mal sehr geholfen. Auf dem Mac mach ich ja schon länger ein regelmäßiges Backup 🙂
Auch neu, auch nach langer Zeit: mein Zahn. Die Krone wurde letzte Woche auf dem Implantat befestigt, damit ist die Lücke nach gut 15 Monaten wieder geschlossen. Im Vergleich zu den vorherigen Behandlungen war das echt zu ertragen, die Extraktion und das Setzen des Implantats war mit Sedierung, die imipressionen kann dazu sehr amüsante Geschichten erzählen! 
Ebenso werde ich das erste Mal am tkss vorbeischauen, im Rahmen der tkschland – bin schon sehr gespannt, wie das wird!

  

Alles neu macht der Juni  
Zu guter Letzt noch einige andere Premieren: das erste Mal unter 6:20 gelaufen, das erste Mal auf dem Laufband, das erste Mal einen Vortrag in einem Hotel mit Candy Bar gehalten und das erste Mal beim Südstadtfest gewesen! 

Supernerds – wie ich es erlebte

Vor einer Weile fragte uns ein Freund, ob wir mit ihm zu Supernerds gehen würden. Das sagte mir zwar vorab nichts, aber ein kurzer Blick auf die Webseite verhiess spannendes:

“Wie fühlt es sich an, bespitzelt zu werden? Eigentlich müssten wir alle eine Antwort auf diese Frage haben. Denn Regierungen, Geheimdienste oder Konzerne speichern unsere Daten, überwachen die Kommunikation und analysieren Bewegungen. Jeden Tag.

Whistleblower und Aktivisten wie Edward Snowden oder Julian Assange haben uns das mehr als deutlich gemacht – aber werden verfolgt, verhaftet, unter Generalverdacht gestellt oder ins Exil gezwungen.

Diesen SUPERNERDS widmen das Schauspiel Köln, die gebrueder beetz filmproduktion und der WDR einen interaktiven Überwachungsabend, der Theater, Fernsehen, Radio und Internet verbindet. Live. Am 28. Mai 2015.

Am 28.5 konnten wir leider nicht gehen, daher haben wir dann Karten für gestern (3.6) besorgt. Es gab beim Kartenkauf noch den Hinweis auf eine zwingend erforderliche Akkreditierung, haben wir dann gleich mitgemacht.

Die Daten waren für das Schauspiel notwendig, um eine Simulation der Überwachung zu erzeugen, es wurden (Fake) SMS von Julian Assange und anderen versendet, Telefonanrufe/gespräche (bzw Stimmen vom Band) sollten den Eindruck erwecken, dass man an der Kommunikation anderer teilhaben könnte, ebenso mit weitergeleiteten Mails. Das war nett gemacht, aber dann doch zu (ggfs für IT-Spezialisten) zu durchsichtig. Wobei das anscheinend nicht für alle so offensichtliche Fakes waren, denn das Schauspiel sah sich genötigt, eine Mail zu senden, in der Bedenken bzgl Auswirkungen (zb bei Flügen in die USA) oder ob der Datensicherheit zu zerstreuen.

Allerdings muss ich zugeben, dass sie mich auch einmal erwischten – in einer Mail, in der es um eine Konversation um Daten anderer Teilnehmer ging – mit einem Link auf ein Blog,  welcher eine UID hatte. Die ich allerdings nicht gesehen hatte, da ich das auf dem iPhone aufrief und das dann dazu führte, dass ich die Supernerds auf Twitter anging, da ich Bedenken hatte, dass die Daten durch einen Scraper einfach zu parsen seien. Das hat sich dann etwas zerstreut, als ich mir das näher ansah, aber trotzdem könnte es möglich sein, hiermit die Daten anderer Teilnehmer zu offenbaren, wenn kein Limit für das Aufrufen der Webseite besteht und ich einfach die Uids hochzähle und die Webseiten automatisch nach den Daten durchgehe.

Nach der Premiere las ich dann natürlich auch die Berichterstattung auf Twitter und in Blogs/Zeitungen und war danach endgültig zwiegespalten, was meine Erwartungshaltung anging. Die FAZ war ja relativ positiv, Thomas Knwüer hingegen schrieb eine ernüchternde Kritik.

Am Vorstellungstag selbst gab es noch eine kleine Komplikation – mein Zug aus Paris hatte 30 Minuten Verspätung, so dass ich leider eben diese 30 Minuten zu spät kam und daher den Anfang verpasste. Die Ironie war nun, dass die Supernerds eine Scheinüberwachungs-SMS versendeten (du willst in DER Kleidung kommen, echt?) – was bei mir voll zutraf, denn ich war noch im Businesskasper-outfit 😉

Im Theater angekommen konnte ich auch verspätet in die Vorstellung und kam noch rechtzeitig zur Abstimmung, ob die Zuschauer ihre persönlichen Daten für mehr Sicherheit eintauschen würden. Ich fand die 12% “ja” Antworten noch erstaunlich hoch, ich hätte erwartet, dass die Zuschauer, die das Theaterstück ansehen, eigentlich aware genug sein sollten – erfuhr dann aber nach der Aufführung, dass auch Abo-Zuschauer dabei waren.

Das mit dem “aware” ist auch mein genereller Kritikpunkt an dem Stück – ähnlich wie Thomas Knüwer. Meine Erwartungshaltung wäre gewesen, dass die Zuschauer das gezeigte schon kennen – und dann ist der Informations/Detaillevel eigentlich “Eulen nach Athen” zu tragen, preaching to the converted. Ggfs. sind aber auch die Zuschauer am TV wichtiger, die “breite Masse”, die immer noch bereit ist, sich mehr und mehr überwachen zu lassen für ein diffuses Gefühl der Sicherheit – oder der Hilflosigkeit und Ahnung, sowieso nichts ändern zu können. Der Technikblock mit Gutjahr, bei dem es um ein “gehacktes” Telefon geht war mir zu sehr FUD – Angstmache. Es fehlte die klare Aussage, dass das derzeit nicht so einfach zu machen ist (man braucht das Telefon, ggfs Rootrechte, eher bei Android als bei Apple). Aber vielleicht sind wir hier wieder nicht die Zielgruppe, sondern der Normalverbraucher am TV? Wenn ich mir so ansehe/mich erinnere, was am letzten Chaos Computer Congress so alles präsentiert wurde (inkl dem vollen Tracking aller Telefone), dann war das leider nur ein Detail im grossen Ganzen – ohne Differenzierung über die verschiedenen Möglichleiten der einzelnen Akteure – von dem eifersüchtigen Ehepartner/den “besorgten” Eltern, die das Telefon zu Trackern umbauen bis hin zu Geheimdiensten, die ganz andere Möglichkeiten haben. Das wurde mir zu sehr vermengt – das Merkelphone wird sicher nicht über eine lokal installierte App abgehört sondern über das Netz – sei es beim Provider oder mit Angriffen auf GSM.

Daher hinterlies mich das Ganze bei mir nach Schluss mit einem etwas ratlosen Fazit zurück. Ohne zu elitär klingen zu wollen – das meiste sollte bekannt gewesen sein – von Chelsea Manning, Snowden, Assange bis hin zu Anonymous. Aber vielleicht/wahrscheinlich bewege ich mich auch in einer extremen Filterblase – beruflich bedingt aber auch privat- und das ganze ist wirklich noch so unbekannt und braucht das Theaterstück für eine breitere Awarness.

Wahrscheinlich muss man dann auch vereinfachen, das ganze auf die persönliche Betroffenheit fokusieren und mit einigen Showeffekten hantieren, da sonst die Generation Treuepunkte bzw die ihre auf facebook stalkende und Freiheitsgrade beschränkende Elterngeneration nicht zu erreichen ist, denn was haben wir denn schon gross zu verbergen (rethorische Frage, folgt dem Link).

Wer siche etwas mit dem Thema beschäftigen will, sollte sich aber eher Citizenfour ansehen, ein paar grundlegende Talks vom Chaos Computer Congress ansehen oder auch das Buch über Snowden lesen. Dann noch das Buch über technologischen Totalitarismus und ihr habt einen guten Überblick über die Debatten. Wenn ihr schon dabei seit, dann schaut auch noch schnell nach, was der Chilling-Effekt ist, denn das ist leider die Auswirkung der ganzen Überwachung auf jeden einzelnen von uns – ob wir das wollen oder nicht.

Ach ja, die 3d Projektion von Julian Assange war super gemacht!

Julian is here #supernerds

Julian is here #supernerds

Electronic Beats Festival(s)

Wir hatten dieses Jahr lange (lange, lange) überlegt, ob wir zum Electronic Beats Festival (EB) gehen wollen. Unser erstes EB dürfte so ca 6 Jahre her sein, damals mit Gossip als Headliner. Mir blieb da vor allem Fever Ray in Erinnerung – eine schwer beschreibbare, düstere Bühnenshow und ein Bass, der so drückte, dass ich den Vibrationsalarm meines Telefons (ich hatte Bereitschaft und musste ein paar mal ans Telefon) nicht spürte…

Howling #electronicbeatsfestival #electronicbeats

Howling #electronicbeatsfestival #electronicbeats

Die Jahre darauf waren wir zwar öfters auf dem EB, aber nicht immer. Vor allem, da der Sound dort – gerade im Vergleich zu “echten” Konzerten – einfach schlecht(er) ist. Warum ich “echte” Konzerte schreibe? Der Reiz (und aber auch gleichzeitig die Achillesferse) ist, dass man viele Bands sieht – ein Festival halt. Dabei höre ich dann auch mal Bands, die nicht auf meinem Radar sind – sei es, weil ich sie nicht kenne oder auch bisher nicht gut fand und die mir dann auf dem Festival dann doch postiv auffallen. Achillesferse allerdings auch, da durch die Zahl der Bands die Auftritte kurz sind, die Umbaupausen schlecht abgefedert werden (der Biergarten ist bei Regen einfach keine Option) und die Soundtechniker den Sound einfach nicht gut hinbekommen. So sind wir vor ein paar Jahren genau deshalb auch schon früh gegangen, der Sound war ein diffuser Brei.

Django Django #electronicbeats #electronicbeatsfestival

Django Django #electronicbeats #electronicbeatsfestival

Dieses Jahr wollten wir dann eine Pause machen, sind dann aber doch hin, da wir dort zwei Freunde treffen wollten. Roisin Murphy klang auch attraktiv als Headliner, Howling wurde mir ans Herz gelegt, kannte ich noch nicht. Allerdings gab es dann gleich am Einlass eine Überraschung: Roisin Murphy war für 1:30 angesetzt! WTF? Das ist echt spät – sonst hatten die um die Uhrzeit noch DJs, die die Menge bespasst hatten, den Headliner für die Uhrzeit fand ich nicht schön…

Egal, wir haben dann im Biergarten die ersten 3 Bands verquatscht. Howling war ok, mir persönlich etwas zu langsam, aber die Menge fand es super, Django Django war mir zu beliebig (zuviele Stile zusammengeworfen) und als Roisin dann anfing, waren wir/ich einfach zu müde. Ein paar Songs haben wir noch angehört, sind dann aber doch vor dem Ende raus, das zündete dann nicht so wie erhofft.

Roisin Murphy #electronicbeats #electronicbeatsfestival

Roisin Murphy #electronicbeats #electronicbeatsfestival

Werden wir das nächste EB nochmal hingehen? Fraglich – die hatten partiell den Sound wieder nicht im Griff und das nächste Mal würde ich mir zuvor den Plan genauer ansehen. Für die 20 Euro ist das schon ganz ok, was geboten wird, aber hätte ich in der Schlange auf dem Schwarzmarkt die 35 Euro gezahlt, die gefordert wurden, hätte ich mich wahrscheinlich ziemlich über das Gebotene geärgert 🙂 Das wichtigeste wäre für mich aber, dass die echt mal am Sound arbeiten!

Was noch ganz cool war, war das “Rahmenprogram” von T-Mobile – die einen Pong-Würfel da stehen hatten, eine Siebdruckmaschine, kostenloses Wifi anboten (das war super, warum nicht immer so?), eine Fotobooth und noch ein paar andere Gadgets.

Touch me #electronicbeatsfestival #electronicbeats

Touch me #electronicbeatsfestival #electronicbeats

Frühjahrsputz

im Rahmenprogramm des alljährlichen Frühjahrsputzes hatte ich beschlossen, einen Teil der ausgemisteten Sachen zu verkaufen – der Rest ging entweder an die Mütze oder, wenn komplett kaputt direkt in den Müll, aber die Sachen mit Wert wollte ich versilbern.

Aber wie – die Wahl  an Anbietern ist groß, daher hier kurz die Erfahrungen mit den einzelnen Platformen, vielleicht hilft das auch anderen bei der Auswahl.

Gebrauchte CDs und einige speziellere Bücher habe ich von rebuy ankaufen lassen. Die meisten CDs brachten zwar nur 15 Cent, einige aber bis zu 3 Euro, die Bücher (Zeldatutorials) ca 8 Euro. Das ganze lief sehr über eine App – einfach den Barcode scannen und man sieht den Preisvorschlag von rebuy und kann den Artikel dann dem Warenkorb hinzufügen. Circa 25% meiner CDs wollte rebuy nicht, die gehen an die Mütze. Dann das Paket packen und entweder zur Post bringen oder abholen lassen. Rebuy prüft dann die CDs, ca 15 wurden nicht akzeptieret, da zu verkratzt, die lasse ich mir jetzt wieder zusenden, der Rest wurde angenommen und das Gekd schnell ausgezahlt. Lief super, da geht jetzt noch bald ein iPod und ein Kindle hin. 

Das meiste ging klassisch über eBay, gerade Sachen, bei dennoch nicht wusste, was die bringen – es gab da dann einige positive Überraschungen aber viele Artikel blieben doch unter meinen Erwartungen, die Gebühren sind auch relativ hoch. Was ich super fand, war die Integration der Versandabwicklung in ebay, die ist prima gelöst mit der Möglichkeit, direkt Paketmarken zu drücken, wobei dann dem Käufer gleich die Tracking-Id automatisch gesendet wird.
Amazon habe ich für 2 hochpreisiger Elektroartikel genutzt, bei denen ich sichergehen wollte, dass ich nicht zu billig verkaufe – das klappte ganz gut, allerdings sind die Gebühren echt hoch. Bei meinen Büchern/DVDs gibt es echt Preiskämpfe mit anderen Anbietern , die immer centweise die Preise reduzieren, da mach ich aber nicht mit 😉

Gerade im direkten Vergleich ebay/amazon würde ich sagen: eBay, wenn ihr nicht wisst was ihr Verlangen könnt, wenn es etwas spezieller ist (yello Limited Edition cd) und/oder es nicht im Amazonkatalog ist. Auch, wenn ihr den Kram schnell loswerden wollt. Amazon, wenn ihr eine Preisvorstellung habt und Zeit habt, die Sachen loszuwerden.

Dann hätte ich noch Artikel, die ich Lokal verkaufen wollte – unter anderem Sachen, die ich schlecht versenden kann wie Fahrräder. 

Dazu hatte ich die Artikel in 4 Platformen eingestellt, shpock, Stuffle.it, kalaydo und eBay Kleinanzeigen. Von den meisten bin ich allerdings ziemlich enttäuscht.

Stuffle.it: hat die beste App, das hilft aber wenig, es gibt sehr wenig Anfragen, die Anfragenden reagieren sehr langsam. Schade, an sich das schönste/beste Portal…

Schpock: app ähnlich wie stuffle.it, aber mit schlechteren Details. Weniger kostenlose Photos, die Chatfunktion ist unglaublich mies, da die keine Threads kann sondern jede Nachricht einzeln anzeigt. Ganz schlecht. Die Nutzer sind eher speziell, handeln scheint ein Fremdwort zu sein, die erste Frage war meistens: was ist dein Mindestpreis, statt einen Gegenvorschlag abzugeben. Trotzdem habe ich das meiste über diese Platform verkauft und auch die meisten Anfragen erhalten.

Ebay Kleinanzeigen: app ist ok, User ähnlich wie bei shpock, allerdings deutlich weniger Anfragen… 

Kalaydo: die App ist schlecht. Mies. Nicht gut (alles andere, was ich schreiben möchte wäre wahrscheinlich justiziabel;)). Da ist kein Messagesystem, man kann die Artikel nicht sauber verwalten, die Kommunikationswege sind verbesserungsdürftig und nach stuffle die zweitwenigsten Anfragen.

Als Fazit hier: Schpock als beste Platform, stuffle für den Style, der Rest nur als zweite Wahl, die bringen wenig, auch wenn das die bekannteren Namen sind,

Ich habe noch ein paar Sachen, die wegmüssen, werde die wohl wieder bei allen vier Anbietern einstellen, erhoffe mir aber wenig von kalaydo/eBay Kleinanzeigen- ich update das hier danach!

Übrigens, das ist kein paid content 😉

Battle of Konzerte :-)

Battle of Konzerte :-)

Vorletzte Woche gab es das Battle of CD – diese Woche ist es daher Zeit für einen neuen Battle – den Battle of Konzert.

 In den letzten Wochen waren wir/ich auf zwei Konzerten, die schon an der Grenze waren – sowohl in Größe als auch in Bezug auf Massengeschmack/Charttauglichkeit: Deichkind und Prodigy.
Von daher dachte ich mir – da beide als Konzerte ziemlich ähnlich waren – mal eine Gegenüberstellung in Form eines Battles zu machen:
Location:
Deichkind war in Düsseldorf – wie auch bei Ihrem letzten Konzert schon. Wäre ich jetzt ein “echter Kölner”und kein Imi, dann müsste ich das wohl mit Punktabzug werten – aber bin ich ja nicht 🙂 Allerdings gewinnt hier trotzdem Prodigy – das Konzert war in Paris, im La Zenith. Ich mag grosse Hallen eigentlich nicht, aber das Zenith ist ganz clever konstruiert, kreisförmig angeordnete Sitzflächen und einem nicht zu grossem Innenraum. Sitzplätze sind ja sowohl bei Prodigy als auch bei Deichkind witzlos, aber die Phillipshalle ist einfach nur ein Kasten, da hatte das Zenith deutlich mehr Flair.
Deichkind:Prodigy 0:1
Deichkind #latergram

Deichkind #latergram

Le Zenith

Le Zenith

Konzertgröße:
Deichkind hatte rund 4500 Zuschauer (glaube ich), Prodigy etwas mehr. Das aber nur auf dem Papier, denn das Zenith war nicht ausverkauft. Wie schon oben bei der Location erwähnt fühlte sich das Prodigy Konzert aber deutlich nach einer kleineren Halle an, da der Innenraum doch relativ klein war.
Auch hier gewinnt Prodigy 🙂
Deichkind:Prodigy 0:2
La Zenith

La Zenith Paris

Publikum
Hier gewinnt das Deichkindkonzert. Nicht nur, weil da die deutlich kreativeren Outfits zu sehen waren (ist ja auch Teil des Konzerts), sondern weil bei Prodigy neben mir ein “ich tanze meinen Namen und brauche 5 qm dafür” Typ war. Druff bis unter die Pupillen und auf einer vollen Tanz/Konzertfläche Handstände/Kickboxschritte zu machen ist doch etwas grenzwertig.
Deichkind:Prodigy 1:2
#Prodigy #paris #latergram

#Prodigy #paris #latergram

Sound
Klares Unentschieden. Wir waren bei Deichkind auf dem Rang (was sich noch auszahlte, siehe unten), haben daher nicht den vollen Sound mitbekommen, war aber trotzdem super. Prodigy war auch ok, hätte da aber partiell mehr Bass erwartet/erhofft 🙂
Deichkind:Prodigy 2:3
Konzert:
Schwierig. Deichkind ist ja primär ein Event – da geht man eher nicht für die Musik hin. Prodigy ist ähnlich aber anders: eher so “blast from the past” für mich. Die Generation meiner Eltern wird auch noch zu den Stones gehen, wenn die vom Zivi im Rollstuhl auf die Bühne geschoben werden – und so ähnlich fühlte ich mich beim Prodigy Konzert: ich fand die Musik super, obwohl sie so alt ist. Oder weil sie so alt ist? Und ich ebenso alt (mein letztes Prodigy Konzert ist 20 Jahre her)? Andereseits waren auch viele Kids da, aber trotzdem bleibt der Gedanke im Hinterkopf, dass man auf einer Oldie-Tour ist. Für das Konzert war mir das egal, die Musik hat funktioniert, ich hatte meinen Spass. Aber nochmal hingehen? Wahrscheinlich nicht 🙂
Deichklind? Hat funktioniert, ich hatte meinen Spass, habe auch einem Sänger “high-fiven” können, als die durch die Menge gingen (auf dem erwähnten Rang). Aber nochmal hingehen? Eher ja, das ist einfach grosser Spass 🙂
Von daher leichter Vorteil und Sieg für Deichkind – die Karten waren übrigens gleichteuer…
Deichkind:Prodigy 3:3
Showfaktor
Hands down Deichkind. Schlauchboot, Elektromobil, Hüpfburgen, Refugee welcome Jogginganzüge, das Fass, die Bühnenshow – gewinnt ohne Mühe gegen ein Standard-Lichteffektprogramm von Prodigy.
Deichkind:Prodigy 4:3
Deichkind #latergram

Deichkind #latergram

Vorband
Tjanun. Vorbands hatten beide nicht. Bei Deichkind liefen Musikvideos auf der Leinwand, bei Prodigy war Kid Noize – EDM Kram, das beste war da noch ein Grauzone/Eisbär remix. Leichter Vorteil und Sieg von Deichkind – Kid Noize war wohl eher was für die Kids im Publikum
Deichkind:Prodigy 5:3
Kid Noize als "Vorgruppe"

Kid Noize als “Vorgruppe” – also gleich kommt er auf die Bühne. Buttonsmashing at it´s best – Guetta style. Sigh

Essen
Leberkäse und Bratwurst vs Hotdogs. Sieg Prodigy. Da gab es sogar mobile Hotdogverkäufer mit Bauchladen!
Deichkind:Prodigy 5:4
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Fazit: das soll jetzt nicht so klingen, als wären das schlechte Konzerte gewesen – ganz und gar nicht! Beide Bands sind lange genug im Business um zu wissen, wie man eine gute Show abliefert – und haben das auch gemacht. Trotzdem gefiel mir Deichkind insgesamt besser, bei Prodigy war bei mir immer so ein “cooles Lied, damals, vor 20 Jahren” im Hinterkopf – und die neue(n) Platten haben einfach nicht mehr so gezündet – da kamen dann andere Artists/Bands, die einfach frischer klingen.