Wir hatten dieses Jahr lange (lange, lange) überlegt, ob wir zum Electronic Beats Festival (EB) gehen wollen. Unser erstes EB dürfte so ca 6 Jahre her sein, damals mit Gossip als Headliner. Mir blieb da vor allem Fever Ray in Erinnerung – eine schwer beschreibbare, düstere Bühnenshow und ein Bass, der so drückte, dass ich den Vibrationsalarm meines Telefons (ich hatte Bereitschaft und musste ein paar mal ans Telefon) nicht spürte…
Die Jahre darauf waren wir zwar öfters auf dem EB, aber nicht immer. Vor allem, da der Sound dort – gerade im Vergleich zu “echten” Konzerten – einfach schlecht(er) ist. Warum ich “echte” Konzerte schreibe? Der Reiz (und aber auch gleichzeitig die Achillesferse) ist, dass man viele Bands sieht – ein Festival halt. Dabei höre ich dann auch mal Bands, die nicht auf meinem Radar sind – sei es, weil ich sie nicht kenne oder auch bisher nicht gut fand und die mir dann auf dem Festival dann doch postiv auffallen. Achillesferse allerdings auch, da durch die Zahl der Bands die Auftritte kurz sind, die Umbaupausen schlecht abgefedert werden (der Biergarten ist bei Regen einfach keine Option) und die Soundtechniker den Sound einfach nicht gut hinbekommen. So sind wir vor ein paar Jahren genau deshalb auch schon früh gegangen, der Sound war ein diffuser Brei.
Dieses Jahr wollten wir dann eine Pause machen, sind dann aber doch hin, da wir dort zwei Freunde treffen wollten. Roisin Murphy klang auch attraktiv als Headliner, Howling wurde mir ans Herz gelegt, kannte ich noch nicht. Allerdings gab es dann gleich am Einlass eine Überraschung: Roisin Murphy war für 1:30 angesetzt! WTF? Das ist echt spät – sonst hatten die um die Uhrzeit noch DJs, die die Menge bespasst hatten, den Headliner für die Uhrzeit fand ich nicht schön…
Egal, wir haben dann im Biergarten die ersten 3 Bands verquatscht. Howling war ok, mir persönlich etwas zu langsam, aber die Menge fand es super, Django Django war mir zu beliebig (zuviele Stile zusammengeworfen) und als Roisin dann anfing, waren wir/ich einfach zu müde. Ein paar Songs haben wir noch angehört, sind dann aber doch vor dem Ende raus, das zündete dann nicht so wie erhofft.
Werden wir das nächste EB nochmal hingehen? Fraglich – die hatten partiell den Sound wieder nicht im Griff und das nächste Mal würde ich mir zuvor den Plan genauer ansehen. Für die 20 Euro ist das schon ganz ok, was geboten wird, aber hätte ich in der Schlange auf dem Schwarzmarkt die 35 Euro gezahlt, die gefordert wurden, hätte ich mich wahrscheinlich ziemlich über das Gebotene geärgert 🙂 Das wichtigeste wäre für mich aber, dass die echt mal am Sound arbeiten!
Was noch ganz cool war, war das “Rahmenprogram” von T-Mobile – die einen Pong-Würfel da stehen hatten, eine Siebdruckmaschine, kostenloses Wifi anboten (das war super, warum nicht immer so?), eine Fotobooth und noch ein paar andere Gadgets.