Arsch hoch

Die Woche des “machens” 🙂

Das erste war, Threema zu kaufen. Threema? Kennt keine Sau – ja, und dass muss/sollte sich endlich mal ändern. Nachdem unser Patennichtchen uns schon seit Wochen in den Ohren liegt, doch endlich, endlich auch Whatsapp zu installieren habe ich jetzt den Samstag genutzt, um eine Gegenoffensive zu starten. Unter anderem auch inspiriert durch die Idee von Sleepy mit dem Schneeballeffekt bekommen jetzt alle quengelnden Verwandten und Bekannten (Ihr mit Euren Sicherheitsbedenken, nutzen doch alle blablabalabalaba) Threema einfach geschenkt. Noch ein Messenger mehr für Euch? Dann steigt halt auch um. Ihr wolltet doch, dass wir chatten können – jetzt können wir das – so sicher wie ich das will. Das ist mir auch die knapp 2 Euro wert (und wir haben sowieso noch einen iTunes Gutschein hier rumfahren ;-)).

Es gibt aber noch ein wichtigeres Thema, wo (nicht nur) ich meinen Arsch endlich mal hochbekommen will: DKMS Typisierung. Das Kit liegt schon seit einer Weile auf dem Schreibtisch, habe es aber immer nach hinten geschoben. Warum? Keine Ahnung, ich denke das ist das Unterbewusstsein. Organspender bin ich schon seit über 20 Jahren, aber das war auch einfach. Ich bin dann tot und brauche den Krempel nicht mehr, also nur weg damit an Leute, die das noch brauchen können. Easy. Falls Ihr übrigens noch kein Organspender seit – hier gibt es das Formular zum download. Angst vor einer Hirntodfalschdiagnose habe ich übrigens nicht. Die Wahrscheinlichkeit geht eher gegen 0 und wenn ich mal soweit bin, dass die Diagnose in Betracht gezogen wird, dürfte mein Gehirn selbst wenn ich aufwache die Leistungsfähigkeit von gut durchgekochten Blumenkohl haben.

Aber die Knochenmarkspende war bisher immer ein ganz anderes Ding. Lebendspende = ich bekomm das mit. Und ich bin echt kein Held, was Spritzen angeht. Oder OPs. Bei all den Gerüchten, die man da früher immer gehört hatte, war mir da die Hemmschwelle/Schmerzgrenze zu hoch – nachher kann ich nicht mehr laufen, hab einen irreversiblen Rückenschaden, blablub.

Dann habe ich mal überlegt und mich informiert.

Die Nebenwirkungen sind bei weitem nicht so drastisch wie befürchtet. -> Alle mal auf den Link klicken, da lesen und zurückkommen. Habt Ihr gemacht? Gut! Also: Blutspende bekomm ich hin. Mal ein paar Tage Schmerzen im Beckenbereich auch. Denn – und das ist der “mal nachgedacht” Part: Ich rette potentiell ein Leben damit – oder auch nicht. Bin ich wirklich so egoistisch, dass nur weil ich keine Spritze sehen kann jemand schwer leiden und sterben muss (hatte genug Krebspatienten in der Familie um das auch wirklich beurteilen zu können)? Weil ich Angst vor der Entnahme von (eher unwahrscheinlich) einer Knochenmarkentnahme am Becken und der damit verbunden OP habe? Fuck no. Wenn ich damit auch nur die Chance eines anderen zum überleben erhöhe, dann sind das keine ernstzunehmenden Gründe.

Vor allem nachdem ich dann noch einen Erfahrungsbericht eines Spenders via Twitter gelesen hatte war klar – ich will das machen. Und habe das dann doch wieder auf die lange Bank geschoben. Bis zu diesem Wochenende. Denn jetzt bekomme ich meinen Arsch hoch und rette ggfs ein Leben.Mit einem Wattestäbchen. Toll, oder?

Und Du? Typisierungssets gibt es bei der DKMS.

Veröffentlicht von davednb

bloggt - mit Pausen - seit 2004. Im Netz seit 1993. Mochte damals Gopher mehr als Http - denn Bilder im Internet braucht(e) ja keiner. Oldschool, baby!

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